Frauen interessieren sich für ihre Finanzen, aber anders als Männer!
„Frauen investieren seltener als Männer“, „Frauen sind weniger risikobereit“, „Frauen wünschen sich andere Finanzprodukte“…
in den letzten Jahren mehren sich Studien unterschiedlichster Auftraggeber und Zielgruppen, die allesamt zu mehr oder weniger den gleichen, zuvor aufgeführten Ergebnissen kommen.
„Der positive Effekt dieser Studien ist auf jeden Fall, dass das Thema Frauen und Geldanlagen bzw. Frauen als Investorinnen immer größere Aufmerksamkeit erhält und hier deutlich mehr Problembewusstsein entstanden ist – auf Seiten der Finanzbranche, der Medien und auch bei vielen Frauen“, sagt Lisa Hassenzahl, CFP®, Geschäftsführerin der Her Family Office GmbH und Vorstandsmitglied im Financial Planning Standards Board Deutschland. „Und natürlich wird deutlich, dass wir noch viel Raum für Verbesserung haben“.
Die Ergebnisse der Studien sind nicht falsch, sie spiegeln die Realität durchaus korrekt wider. Doch ist das die ganze Wahrheit und vor allem, was machen wir aus dieser Erkenntnis, die inzwischen auch nicht mehr neu ist?
Finanzplanung als Schlüssel zum Erfolg – Frauen sehen das große Ganze
„Finanzplanung macht die eigene finanzielle Situation erlebbar, gibt einen verständlichen Überblick und schafft so Selbstvertrauen in die eigenen Entscheidungen“, erklärt Hassenzahl. Natürlich gilt dies auch für Männer, aber gerade das Plus an Vertrauen in die eigenen Anlageentscheidungen und die sehr umfassende und nachvollziehbare Informationsbasis ist für Frauen elementar wichtig.
„Meine, zugegeben provokante, These: Frauen interessieren sich nicht für ihre Finanzen, Frauen interessieren sich für ihre Finanzplanung“, sagt Hassenzahl. Was sie damit meint: „Wir möchten zunächst das große Ganze verstehen und ich finde es absolut richtig, Entscheidungen lieber auf einer vollständigen und nachvollziehbaren Basis treffen zu wollen. Auch aus diesem Grund sind Frauen nachweislich langfristig die erfolgreicheren Anlegerinnen, denn wenn ich verstanden habe, warum ich Investitionen tätige, bin ich selbstbewusster und disziplinierter im Umgang mit Kursschwankungen“, ergänzt Hassenzahl.
Es ist also richtig, Frauen investieren seltener in Wertpapiere und in Umfragen geben sie häufiger an, lieber in risikoärmere Anlagen zu investieren. Die Schlüsse „Frauen interessieren sich nicht für Finanzen und sind risikoscheuer“ sind falsch.
„Natürlich entscheide ich mich lieber für weniger Risiko, wenn ich nicht das Gefühl habe, alles verstanden zu haben, aber dass Frauen sich per se nicht interessieren oder risikoscheuer sind, ist ein ganz klares Narrativ und das müssen wir ändern. Die gute Nachricht: Finanzplanung kann das“, so Hassenzahl.
Finanzplanung als Lifestyle-Aspekt
Um diese Narrative zu ändern, braucht es natürlich Zeit, aber vor allem auch die richtigen Botschaften. Finanzplanung bekannter zu machen, ist ein wichtiger Schritt.
„Dabei ist gerade für Frauen Finanzplanung nicht nur ein tolles Instrument, „Investment-Confidence“ aufzubauen, sie kann sogar Teil des Lifestyles sein. Wir sind es uns wert, Coaching in beruflichen oder privaten Herausforderungen in Anspruch zu nehmen. Nutzen Trainingspläne, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen.
Da ist es doch nur logisch, dass wir einen Plan auf dem Weg zu finanziellen Zielen brauchen, der alle Aspekte des Lebens berücksichtigt – hierzu gehören auch steuerliche und rechtliche Aspekte, nach denen Frauen tatsächlich viel häufiger fragen.“
Finanzplanung kann also der Schlüssel sein, um Frauen von Sparerinnen zu Anlegerinnen zu machen.
Quelle: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.